Handelskammer Bozen

Nein zum Zaun am Brenner!

Data: 
Freitag, 05. Februar 2016
Uhrzeit: 

Die Polizei im Bundesland Tirol trifft, wie die Handelskammer soeben inoffiziell erfahren hat, derzeit Vorbereitungen zur Errichtung eines Zaunes am Brenner.

Ein Aufschrei kommt deshalb von der Südtiroler Wirtschaft. Die Handelskammer Bozen geht von erheblichen Erschwernissen für den Warenverkehr aus und erwartet sich große Nachteile für die einheimische Bevölkerung und den Tourismus. Von den Südtiroler Wirtschaftstreibenden kommt daher ein klares Nein zur Schließung der Grenzen zwischen Nord- und Südtirol.

Die Tiroler Polizei erhofft sich eine Reduktion der Flüchtlinge, die nach Österreich kommen, durch ihre Kontrolle und Registrierung bei der Einreise. Die österreichische Polizei in Tirol plant deshalb in vier Wochen die Sperrung der Grenzen Richtung Süden. Dies betrifft in erster Linie den Brenner, aber auch den Reschenpass, Winnebach und im Sommer den Staller Sattel und sicher auch das Timmelsjoch.

Dieses Vorgehen stößt auf größtes Unverständnis der Wirtschaftstreibenden südlich des Brenners. Die Einschränkung des freien Warenaustausches beeinträchtigt die Wirtschaft erheblich und ist ein gewaltiger Rückschritt für die gesamte Europaregion. Vor allem würde der Tourismus unter den erneuten Grenzkontrollen leiden. Nicht absehbar wären auch die direkten Auswirkungen auf die einheimische Bevölkerung, deren Bewegungsfreiheit unmittelbar eingeschränkt wird.

„Wir appellieren an die Tiroler Exekutive, dass sie von ihrem Vorhaben absieht und die geplante Sperre der Grenzen nach Südtirol nicht umsetzt“, fordert Handelskammerpräsident Michl Ebner.

Die Sicherung der Außengrenzen der Europäischen Union sind in erster Linie ein europäisches und ein nationalstaatliches Thema. Auf Regionen- bzw. Bundesländerebene kann hier keine Lösung gefunden werden.

Für weitere Informationen steht die Handelskammer Bozen zur Verfügung, Ansprechpartner Alfred Aberer, Tel. 0471 945 612, E-Mail: alfred.aberer@handelskammer.bz.it.